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In Trebishain schafft der Versorgungsverband Grimma-Geithain
Ersatz für einen Brunnen. Die Probebohrung soll bis Ende des
Jahres abgeschlossen sein.
Trotz empfindlich kühler Temperaturen haben in der vergangenen Woche die Arbeiten für
einen neuen Brunnen in Trebishain (Stadt Frohburg) begonnen. „Streng genommen handelt
es sich um einen Ersatzbrunnen“, informiert Jens Glöckner, zuständiger Projektleiter bei der
Veolia Wasser Deutschland GmbH. Veolia betreut diese Maßnahme im Auftrag des
Versorgungsverbandes Grimma-Geithain (VVGG), der mit diesem Vorhaben die Basis der
Wassergewinnung in Zeiten des Klimawandels auch für künftige Generationen sichern will.
Solange das Erdreich nicht gefroren ist, können die Mitarbeiter der beauftragten
Bohrgesellschaft Roßla mbH samt Spezialtechnik zentimeterweise in die Tiefe vordringen.
Die Vorbohrung soll ihnen die nötigen Fakten zum Beispiel über die Beschaffenheit des
Bodens liefern. Das sei ein Ziel dieser vorbereitenden Arbeiten. Wie Jens Glöckner schildert,
arbeitet man sich zunächst vorsichtig mit einem kleineren Bohrer vor. Sobald das Ziel in
circa 120 Metern Tiefe erreicht ist, gibt es einen Pumpversuch. Der wiederum soll darüber
Aufschluss geben, ob der Brunnen in der Lage wäre, genügend Rohwasser in der
notwendigen Qualität zu fördern.
Circa zehn bis zwölf Meter pro Tag könnten die Roßlaer mit der Probebohrung schaffen,
schätzt der Projektleiter bei Veolia. Das hänge jedoch von vielen verschiedenen Faktoren
ab. Sollten größere Steine den Weg nach unten versperren, müsse man möglicherweise
umdisponieren. Der Plan sei, die Probebohrung noch in diesem Jahr abzuschließen.
„Der Brunnen in Trebishain ist jetzt 50 Jahre alt und bringt in letzter Zeit nicht mehr die
gewünschte Förderleistung“, weiß Verbandsgeschäftsführer Lutz Kunath. Deshalb habe man
entschieden, Ersatz zu schaffen. Zumal die Reinigung der zugesetzten Filterschlitze nicht
den gewünschten Erfolg gebracht habe.
Die Reinigung des Brunnens – es handelt sich dabei um ein Stahlrohr mit 35 Zentimetern
Durchmesser – sei immer „die erste Option“, sagt Jens Glöckner und erklärt, dass das
Grundwasser auf seinem Weg nach oben kleine Partikel mitführt. Die offenen Poren im
Gestein, das sich rings um den Brunnen befindet, setzen sich mit den Jahren ebenfalls zu
und sind dann nicht mehr durchlässig. Das sei die Ursache für die rückläufige Filterleistung.
2022 entschied der VVGG, den altersschwachen Brunnen in Trebishain zu ersetzen. Das
soll bis zum Frühjahr 2024 geschehen sein. Der neue Brunnen findet seinen Platz etwa zehn
Meter neben seinem Vorgänger. Den Standort definierte die Untere Wasserbehörde. „Wir
hoffen, dass wir über den Winter gut vorankommen, den neuen Brunnen ohne
nennenswerte Probleme installieren können und damit spätestens für den nächsten Sommer
gut vorbereitet sind“, fasst Lutz Kunath zusammen. Die Ressourcenverfügbarkeit im
Einzugsgebiet des Trebishainer Brunnens sei zufriedenstellend. Mit der neuen Anlage zur
Wassergewinnung könne man die Versorgung der Kunden mit Trinkwasser weiterhin
zuverlässig gewährleisten, betont der Geschäftsführer des VVGG.