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Grünes Licht

Gesundheitsamt hat keine Beanstandungen / Wasserwerk
Prießnitz mit bakteriologisch einwandfreier Probe / Filterkies ist
bestellt / Probebetrieb für mehrere Monate

“Alle bakteriologischen Parameter sind in Ordnung.” Das ist exakt die Nachricht, die sich
Falk Heinig gewünscht hatte. Der Gruppenleiter bei der Veolia Wasser Deutschland GmbH
mit Zuständigkeit für den Bereich Frohburg freute sich über die Freigabe des
Gesundheitsamtes beim Landkreis Leipzig für das neue Prießnitzer Wasserwerk. Damit
steht seit Montag, 4. Mai, der weitere Fahrplan fest.

Vor einer Woche hatten die Mitarbeiter der beauftragten Fachfirma begonnen, sämtliche
Leitungen, Pumpen und Behälter des rund fünf Millionen Euro teuren Neubaus das erste Mal
mit Wasser zu befüllen und zu desinfizieren. Ein wichtiger Schritt, der maßgeblich das
weitere Vorgehen bestimmen würde. “Wenn die Anlage mit Reinwasser befüllt ist und es
wie in unserem Fall keinerlei bakteriologische Beanstandungen gibt, müssen wir dafür
sorgen, dass das komplette System keimfrei bleibt – sonst fangen wir später von vorn an”,
schildert Falk Heinig.

Das bedeutet, dass das neue Wasserwerk jetzt ununterbrochen mit Reinwasser durchströmt
werden muss, aber am Netz ist es noch nicht. Das Reinwasser kommt aus dem
benachbarten alten Prießnitzer Wasserwerk.

Mit der bakteriologischen Freigabe des Gesundheitsamtes kann Veolia, Betriebsführer des
Versorgungsverbandes Grimma-Geithain, nun die nächste Phase der Inbetriebnahme
vorbereiten. Wie Falk Heinig berichtet, habe man nun den Filterkies bestellt. Der soll künftig
Eisen und Mangan aus dem Rohwasser entfernen. Doch die Großbestellung konnte erst
ausgelöst werden, wenn das grüne Licht vom Gesundheitsamt da ist. “So greift ein Rädchen
ins nächste”, weiß Falk Heinig, der den Neubau von Anfang an begleitet.

Und die Sache mit dem Filterkies sei durchaus eine kleine Wissenschaft. Für die Reinigung
des Wassers werden auch Bakterien genutzt, die sich im Filterkies ansiedeln. Der Kies im
neuen Wasserwerk Prießnitz sollte ursprünglich mit dem Kies aus dem Frohburger
Wasserwerk gemischt werden, um die nützlichen Bakterien schneller anzusiedeln. Dies wäre
zwar für die Zeitschiene vorteilhaft, für die Reinigungsleistung des Filters aber insgesamt
nachteilig gewesen. Experten hatten Bedenken geäußert, was die Mischung verschiedener
Kies-Arten angeht, schildert Falk Heinig. Also kommt nun ausschließlich ganz frischer Kies
in die Filter.

Es sei zwar ärgerlich, dass man mit dem Bauvorhaben, das im Juni 2017 gestartet war,
hinter dem ursprünglichen Zeitplan liegt; aber es gebe durch die Verzögerung keinerlei
Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit der Verbandskunden, betont Falk Heinig. Die
anderen Wasserwerke im Verbandsgebiet fördern zuverlässig Trinkwasser in Top-Qualität.
Dennoch wird die nagelneue Prießnitzer Anlage im Verbundsystem der Wasserwerke im
Verbandsgebiet Grimma-Geithain künftig eine entscheidende Rolle spielen – neben Grimma.
Der Probebetrieb in Prießnitz wird allerdings mehrere Monate in Anspruch nehmen und
könnte sogar bis Ende des Jahres laufen.